Kräuter im Mai 2017
Pflanze der Hildegard von Bingen: Andorn Marrubium vulgare
Die Herkunft des Andorns ist der Mittelmeerraum.
Die Pflanze ist mehrjährig und gehört zu den Lippenblütlern. Andorn liebt trockenen Gartenboden und viel Sonne.
Hildegard von Bingen verwendet Andorn gegen taube Ohren, als Dampfbad oder als erwärmtes Kraut aufgelegt. Und bei kranker Kehle – was mir ein Schauspielerin bestätigte. Wenn die Stimmbänder Probleme machen, dann ist der Auftritt gelaufen. .Ich traf die Frau im Kräutergarten an, mit eben der Frage nach Andornkraut. Gegen Versagen der Stimme helfe bei ihr nur das. Als Tee und zum Gurgeln.
Bei Hildegard von Bingen wird Andorn in Wasser gekocht, dann die doppelte Menge Wein dazugegeben und noch Schmalz. Und dann alles nochmal aufgekocht. Das trinke er so oft und er wird seiner Kehle Heilung finden.
Naja, ich würde heutzutage Sahne statt Schmalz verwenden. Also auf jeden Fall ein Versuch wert, wenn mal die Stimme versagt und das Kraut im Garten steht.
Andorn gehört zu den bitteren Kräutern, die auch beim jüdischen Passah-Fest verzehrt werden. Der Bitterstoff Marrubiin regt wie alle Bitterkräuter Leber und Galle an. Aber auch die Atemwege zu Schleimbildung. Was dann selbst wieder schleimlösend wirkt. Daher die gute Wirkung bei Erkältung.
Vorsicht mit Andorn ist bei Nierenerkrankungen geboten.
Hier ein etwas abgewandeltes Rezept nach Hildegard von Bingen:
Andorn-Kräuterwein
1 Teil Andornkraut
3 Teile Fenchelsamen
3 Teile Königskerzenblüten mischen
und in
1 Liter guten süßen Weißwein (Muskateller, Spätlese, etc.) geben.
Die Kräuter in dem Wein 5 Minuten kochen und anschließend abseihen.
Man trinkt bis zu 3 Gläschen täglich bei Grippe, Erkältung oder auch vorbeugend.
Quelle: Hirsch/Grünberger „Die Kräuter in meinem Garten“
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